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ABC zu planeten­freund­licher Ernährung

Von A wie „Ackerbau“ ­bis Z wie „Zusatz­stoffe“!
Hier erfährst du, was eine planeten­freund­liche Ernährung ausmacht.

Z

Zusatz­stoffe

In vielen Fertigprodukten befinden sich Zusatzstoffe. Einige von ihnen werden z. B. nur hinzugefügt, um Lebensmittel zu färben, manche sind Konservierungsstoffe, andere sind Vitamine und damit wertvolle Nährstoffe. Wenn du selbst kochst und möglichst auf Fertigprodukte verzichtest oder dir die Zutatenliste genau ansiehst, bist du auf der sicheren Seite und kannst unerwünschte Zusatzstoffe vermeiden.

Zusatz­stoffe

Y

YOLO

Wir interpretieren „You Only Live Once“ mal etwas anders: achte auf deinen Körper und den Planeten, denn du lebst nur einmal. Tu dir selbst etwas Gutes und sichere damit auch den Generationen nach uns noch die Chance auf ein gutes und gesundes Leben auf einem gesunden Planeten.

YOLO

Xylit rieselt von einem Löffel in ein Behältnis.
Xylit rieselt von einem Löffel in ein Behältnis.

X

Xylit

Zuckeralternativen wie Xylit, Erythrit, Kokosblütenzucker oder Stevia sind nicht unbedingt natürlicher oder gesünder als Haushaltszucker. Sie werden außerdem teilweise sehr aufwändig hergestellt oder haben lange Transportwege und damit auch einen hohen Ressourcenverbrauch. Versuche lieber, deinen Zuckerkonsum zu reduzieren oder zuhause und in der Restaurantküche mit natürlichen und regionalen Stoffen zu süßen, z. B. mit Apfeldicksaft.

Xylit

Gartenbeet wird mit Gießkanne bewässert.
Gartenbeet wird mit Gießkanne bewässert.

W

Wasser­verbrauch

Die Nachhaltigkeit eines Lebensmittels bemisst sich nicht nur in den dadurch entstandenen CO2 Emissionen, sondern auch im Wasserverbrauch. Dabei schneiden pflanzliche Lebensmittel deutlich besser ab als tierische. So verbraucht die Herstellung von einem Rindfleischburger mehr als 14x mehr Wasser als die Produktion eines Sojaburgers. Durch eine überwiegend pflanzliche Ernährung kannst du so viel sogenanntes virtuelles Wasser sparen.

Wasser­verbrauch

V

Verschwen­dung

Laut dem Umweltbundesamt werden ein Drittel aller Lebensmittel in Deutschland zwar produziert und verkauft, aber dann nicht verzehrt. Ein Großteil wird in den Privathaushalten weggeworfen. Im Restaurant kann gute Mengenplanung, die richtige Aufbewahrung und eine kluge Zusammenstellung jede Menge Lebensmittel vor der Tonne bewahren.

Verschwen­dung

Äpfel in einem wiederverwendbaren Obst- und Gemüsenetz.
Äpfel in einem wiederverwendbaren Obst- und Gemüsenetz.

U

Un­ver­pack­tes

Es kommt nicht nur darauf an, was drin ist, sondern auch, was drum ist: Verpackung produziert nicht nur viel Müll, sondern auch Treibhausgase. Viele Supermärkte bieten unverpacktes Obst und Gemüse an. Darüber hinaus findest du z. B. auf Wochenmärkten, in Bio-Märkten oder in Unverpacktläden verpackungsfreie Produkte. Und fürs Restaurant lohnt sich die kistenweise Abnahme ohnehin.

Un­ver­pack­tes

T

Treib­haus­gase

Allein in Deutschland entstehen durch Ernährung 145 Millionen Tonnen Treibhausgase. Das sind etwa 15 Prozent an den gesamten Treibhausgasemissionen pro Kopf. Du kannst diesen Anteil reduzieren, indem du dich vor allem pflanzenbetont, saisonal, mit ökologisch produzierten Lebensmitteln ernährst und auf unverarbeitete Produkte setzt.

Treib­haus­gase

Beeren.
Beeren.

S

Super­food

Chiasamen, Avocados und Gojibeeren werden zwar als Superfoods angepriesen, haben aber oft lange Wege hinter sich und damit eine schlechte CO2 Bilanz. Nutze lieber heimische Alternativen, wie z. B. Leinsamen, Walnüsse oder schwarze Johannisbeeren – die oft auch günstiger sind. Achte dabei immer auf die Herkunft: Denn natürlich können diese Produkte auch weite Wege hinter sich haben. Auch Wildkräuter sind pures Superfood!

Super­food

R

Reste­verwertung

Knödel aus trockenem Brot, Pesto aus Möhrengrün oder Brühe aus Gemüseresten: Mit Resteverwertung sparst du nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen – und wirst dabei noch ganz schön kreativ. Solche Kreationen machen sich auch auf der Restaurantspeisekarte gut.

Reste­verwertung

Frisch geerntete Karotten und Zwiebeln auf dem Boden.
Frisch geerntete Karotten und Zwiebeln auf dem Boden.

Q

Qualität

Mit langen Gurken und blanken Äpfeln preisen Supermärkte oft die gute Qualität ihrer Ware an. Doch kurze Gurken, kleine Äpfel und knollige Möhren schmecken genauso gut wie solche ohne Schönheitsfehler. Achte beim Kauf deswegen weniger aufs Aussehen, sondern eher auf Saisonalität und ökologische Erzeugung.

Qualität

Verschiedene Nüsse.
Verschiedene Nüsse.

P

Protein­quellen

Proteine nehmen wir auch ohne tierische Produkte wie Eier und Fleisch zu uns. Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Nüsse und Ölsaaten sind gute pflanzliche und damit planetenfreundliche Eiweißlieferanten für deine nachhaltige Ernährung.

Protein­quellen

Eine Person schreibt in ein Heft.
Eine Person schreibt in ein Heft.

O

Orga­nisa­tion

Sich planetenfreundlich zu ernähren, hat auch viel mit Organisation zu tun. Wie viel kaufe ich ein? Was koche ich wann? Wie kann ich Reste verwerten? Sich vorher einen Plan zu machen, kann dir helfen, nur das zu konsumieren, was du brauchst – und so Ressourcen und Geld zu sparen. Das gilt auch für die Gastronomie: Große Portionen machen nicht immer glücklich. Denn niemand wirft gerne Essen weg. Achte deswegen bei der Konzeption neuer Rezepte auf Mengen.

Orga­nisa­tion

Hand hält jungen Pflanzensetzling
Hand hält jungen Pflanzensetzling

N

Nachhaltig­keit

Ob ein Produkt nachhaltig ist, hängt von vielen Faktoren ab. Generell gilt: Wenn du auf pflanzliche, saisonale, ökologisch produzierte und unverarbeitete Lebensmittel setzt und Lebensmittelverschwendung vermeidest, tust du in punkto Nachhaltigkeit schon viel.

Nachhaltig­keit

M

Mindest­haltbarkeits­datum

Lebensmittel sind oft länger haltbar als das Datum auf dem Produkt verspricht. Das MHD ist eine Garantie der Hersteller*innen – ähnlich wie bei einem Fernseher. Und den wirfst du nach Ablauf der Garantiezeit auch nicht einfach weg. Laut einer Studie von Greenpeace sind z. B. Joghurt 26 Tage, Käse 22 Tage oder Eier 70 Tage länger haltbar als angegeben. Schmeiße daher Lebensmittel, die das MHD überschritten haben, nicht einfach weg, sondern sehe, schmecke, rieche, ob sie noch gut sind. Damit sparst du Geld und Ressourcen. Ein Unterschied besteht zu dem Hinweis „zu verbrauchen bis“. Hier solltest du dich an das Datum halten.

Mindest­haltbarkeits­datum

L

Liefer­kette

Ein Lebensmittel ist nur so umweltfreundlich wie seine Lieferkette. Oft ist diese schwer nachzuverfolgen. Bei Produkten mit dem Bio– und Fairtradesiegel kannst du aber sicher sein, dass die Produkte ökologisch erzeugt und Menschen dafür vergleichsweise fair bezahlt wurden.

Liefer­kette

Mülltonne mit Recycling-Symbol.
Mülltonne mit Recycling-Symbol.

K

Kreislauf­wirtschaft

Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, dass alle Ressourcen, die für die Herstellung eines Produkts entstehen, in ein System zurückgeführt werden. So wird z. B. Verpackungsmüll zu neuen Verpackungen oder Biomüll zu Energie. Indem du richtig trennst und Abfälle auf ein Minimum reduzierst, kannst du einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten – sowohl zuhause als auch im Restaurant. Dort kannst du außerdem die Verwendung von wiederverwendbaren Verpackungen wie z. B. Bowls zum Mitnehmen anregen und so nicht nur die Umwelt, sondern auch Kundinnen und Kunden glücklich machen.

Kreislauf­wirtschaft

J

Jahres­zeiten

Wann ein Lebensmittel Saison hat, beeinflusst maßgeblich, wie nachhaltig es ist. Müssen Tomaten z. B. im Winter im beheizten Gewächshaus angebaut werden, verbraucht das viele Ressourcen. Ein Saisonkalender hilft dir zu erkennen, was wann Saison hat. Saisonale Lebensmittel sind außerdem frischer, vitaminhaltiger und auch schmackhafter, denn zwischen Ernte und Verkauf vergeht nur wenig Zeit. Und wenn es doch mal Beeren im Winter sein sollen, dann greife lieber auf tiefgefrorene Produkte zurück oder friere frische Beeren im Sommer selbst ein.

Jahres­zeiten

Biene auf Blume.
Biene auf Blume.

I

Insekten­schutz

Ohne Insekten wären in unseren Supermärkten zwei von drei Regalen leer. Denn ein Drittel von allem, was wir essen, ist abhängig von Bestäubung durch Insekten. Allein 4.000 Gemüsesorten in Europa verdanken ihr Dasein unseren summenden Bestäubern. Würde man ihre Arbeitsleistung in Geld umwandeln, so läge ihr wirtschaftlicher Nutzen weltweit bei 265 Milliarden Euro. Landwirtschaft muss deswegen insektenfreundlicher werden – z. B. indem wir Insektizide vermeiden, Monokulturen die Ausnahme werden und wir Blühflächen als Ausgleich anlegen. Durch den Kauf ökologischer Lebensmittel unterstützt du insektenfreundliche Landwirtschaft.

Insekten­schutz

Verschiedenes Obst und Gemüse in der Auslage eines Lebensmittelhandels.
Verschiedenes Obst und Gemüse in der Auslage eines Lebensmittelhandels.

H

Herkunft

Was aus der Region kommt, hat kurze Wege zurückgelegt. Oft ist es auch leichter nachzuverfolgen, woher die Lebensmittel kommen, wodurch die Lieferkette transparenter wird. Achte deswegen bei deinem Einkauf auf Hinweise wie „regional“ oder „aus der Region“ oder kaufe direkt bei deinem Bauern oder deiner Bäuerin des Vertrauens. Durch solidarische Landwirtschaft kannst du Landwirte und Landwirtinnen in deiner Region unterstützen.

Herkunft

G

Gesundheit

Eine vollwertig pflanzliche Ernährung kann einige gesundheitliche Vorteile mit sich bringen (z. B. geringeres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes). Doch wie bei jeder anderen Ernährungsform auch, kommt es auf die richtige Zusammensetzung an. Wichtig ist deswegen, dass du dich pflanzenbetont und gesund ernährst. Eine praktische Faustregel: Dein Teller sollte zur Hälfte mit Obst und Gemüse gefüllt sein, zu einem Viertel mit Kohlenhydraten wie Vollkorngetreideprodukten (z. B. Brot, Nudeln oder Reis) oder stärkehaltigen Lebensmitteln (z. B. Kartoffeln oder Süßkartoffeln) und zu einem Viertel mit Eiweißen wie Sojaprodukten (z. B. Tofu), Hülsenfrüchten (z. B. Kichererbsen) oder Kernen, Samen und Nüssen, (z. B. Walnüssen). Ein guter Wegweiser ist außerdem die Planetary Health Diet.

Gesundheit

F

Fleisch­konsum

Die Fleischproduktion verbraucht, verglichen mit dem Anbau von Getreide, Obst und Gemüse bis zu zehnmal mehr Energie, Fläche und Wasser und produziert eine große Menge an Treibhausgasen – alleine schon deswegen, dass die gehaltenen Tiere zunächst einmal selbst etwas essen und auch irgendwo leben müssen. Anstatt also Energie zur Produktion von Futtermitteln zu nutzen, ist es viel effizienter, sie direkt für den Anbau von Nahrungsmitteln für den menschlichen Verzehr zu verwenden. Darüber hinaus werden sogenannte „Nutztiere“ oft nicht artgerecht gehalten. Indem du deinen Fleisch- und Fischkonsum reduzierst und die Speisekarte pflanzenbetonter gestaltest, kannst du einen großen Beitrag leisten, um Ressourcen und Treibhausgasemissionen einzusparen.

Fleisch­konsum

Kichererbsen auf einem Backblech.
Kichererbsen auf einem Backblech.

E

Eisen

Pflanzenbetonter Ernährung wird oft nachgesagt, sie würde nicht genug Eisen liefern – was allerdings nicht stimmt. Samen, Nüsse, Haferflocken, Hirse, Trockenobst, Hülsenfrüchte und grünes Blattgemüse sind z. B. gute Eisenlieferanten, wenn du dich pflanzenbetont ernähren willst.

 

 

Eisen

Traktor düngt ein Feld.
Traktor düngt ein Feld.

D

Dünge­mittel

Konventionelles Obst und Gemüse wird mit mineralischen Düngemitteln angebaut. Sie schaden dem Boden, dem Grundwasser und den Lebewesen in der Erde. Indem du Lebensmittel aus ökologischem Anbau kaufst, schützt du so unseren Boden und unsere Insektenwelt. Denn der ökologische Landbau arbeitet mit natürlichen Düngern, die das Bodenleben befördern.

 

Dünge­mittel

Canapés auf einer Holzplatte.
Canapés auf einer Holzplatte.

C

Catering

Nicht nur zuhause und im Restaurant sollte Bio-Qualität, eine überwiegend pflanzliche Speisekarte, Saisonalität, Regionalität, Lebensmittelrettung und Verpackungsvermeidung eine Rolle spielen, sondern auch beim Catering. Indem du auf diese Faktoren achtest, kannst du Veranstaltungen planetenfreundlicher gestalten und außerdem damit Kund*innen nachhaltig beeindrucken.

Catering

B

Bio

Biologische Landwirtschaft zielt darauf ab, einen intakten Boden sowie Artenvielfalt zu schaffen und zu erhalten, statt nur Nährstoffe für Pflanzen bereitzustellen. Für biologisch angebaute Lebensmittel werden zudem in der Regel keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel und keine mineralischen Düngemittel verwendet. Tiere werden außerdem vergleichsweise besser gehalten. Mit dem Kauf von Lebensmitteln mit dem deutschen oder dem europäischen Bio-Siegel trägst du damit aktiv zum Umweltschutz, zur Artenvielfalt und zum Tierwohl bei. Bei Großeinkäufen für die Restaurantküche macht das einen noch größeren Unterschied. Viele Kund*innen freuen sich außerdem über Gerichte in Bio-Qualität.

Bio

Feld in warmem Sonnenlicht.
Feld in warmem Sonnenlicht.

A

Acker­bau

Neben Wasserverbrauch und CO2 Produktion misst sich die Nachhaltigkeit eines Lebensmittels unter anderem im Flächenverbrauch. 78 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche weltweit wird für die Erzeugung von Tierfutter und für Tierhaltung verwendet. So benötigt die Produktion von Haferdrinks nur 21 Prozent der Fläche, die für die Herstellung von Kuhmilch gebraucht wird. Mit einer pflanzenbetonten Ernährung sparst du Fläche und damit Ressourcen.

 

 

 

 

Acker­bau