ABC zu planetenfreundlicher Ernährung
Hier erfährst du, was eine planetenfreundliche Ernährung ausmacht.
Z
Zusatzstoffe
In vielen Fertigprodukten befinden sich Zusatzstoffe. Einige von ihnen werden z. B. nur hinzugefügt, um Lebensmittel zu färben, manche sind Konservierungsstoffe, andere sind Vitamine und damit wertvolle Nährstoffe. Wenn du selbst kochst und möglichst auf Fertigprodukte verzichtest oder dir die Zutatenliste genau ansiehst, bist du auf der sicheren Seite und kannst unerwünschte Zusatzstoffe vermeiden.
Zusatzstoffe
X
Xylit
Zuckeralternativen wie Xylit, Erythrit, Kokosblütenzucker oder Stevia sind nicht unbedingt natürlicher oder gesünder als Haushaltszucker. Sie werden außerdem teilweise sehr aufwändig hergestellt oder haben lange Transportwege und damit auch einen hohen Ressourcenverbrauch. Versuche lieber, deinen Zuckerkonsum zu reduzieren oder zuhause und in der Restaurantküche mit natürlichen und regionalen Stoffen zu süßen, z. B. mit Apfeldicksaft.
Xylit
W
Wasserverbrauch
Die Nachhaltigkeit eines Lebensmittels bemisst sich nicht nur in den dadurch entstandenen CO2 Emissionen, sondern auch im Wasserverbrauch. Dabei schneiden pflanzliche Lebensmittel deutlich besser ab als tierische. So verbraucht die Herstellung von einem Rindfleischburger mehr als 14x mehr Wasser als die Produktion eines Sojaburgers. Durch eine überwiegend pflanzliche Ernährung kannst du so viel sogenanntes virtuelles Wasser sparen.
Wasserverbrauch
V
Verschwendung
Laut dem Umweltbundesamt werden ein Drittel aller Lebensmittel in Deutschland zwar produziert und verkauft, aber dann nicht verzehrt. Ein Großteil wird in den Privathaushalten weggeworfen. Im Restaurant kann gute Mengenplanung, die richtige Aufbewahrung und eine kluge Zusammenstellung jede Menge Lebensmittel vor der Tonne bewahren.
Verschwendung
U
Unverpacktes
Es kommt nicht nur darauf an, was drin ist, sondern auch, was drum ist: Verpackung produziert nicht nur viel Müll, sondern auch Treibhausgase. Viele Supermärkte bieten unverpacktes Obst und Gemüse an. Darüber hinaus findest du z. B. auf Wochenmärkten, in Bio-Märkten oder in Unverpacktläden verpackungsfreie Produkte. Und fürs Restaurant lohnt sich die kistenweise Abnahme ohnehin.
Unverpacktes
T
Treibhausgase
Allein in Deutschland entstehen durch Ernährung 145 Millionen Tonnen Treibhausgase. Das sind etwa 15 Prozent an den gesamten Treibhausgasemissionen pro Kopf. Du kannst diesen Anteil reduzieren, indem du dich vor allem pflanzenbetont, saisonal, mit ökologisch produzierten Lebensmitteln ernährst und auf unverarbeitete Produkte setzt.
Treibhausgase
S
Superfood
Chiasamen, Avocados und Gojibeeren werden zwar als Superfoods angepriesen, haben aber oft lange Wege hinter sich und damit eine schlechte CO2 Bilanz. Nutze lieber heimische Alternativen, wie z. B. Leinsamen, Walnüsse oder schwarze Johannisbeeren – die oft auch günstiger sind. Achte dabei immer auf die Herkunft: Denn natürlich können diese Produkte auch weite Wege hinter sich haben. Auch Wildkräuter sind pures Superfood!
Superfood
R
Resteverwertung
Knödel aus trockenem Brot, Pesto aus Möhrengrün oder Brühe aus Gemüseresten: Mit Resteverwertung sparst du nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen – und wirst dabei noch ganz schön kreativ. Solche Kreationen machen sich auch auf der Restaurantspeisekarte gut.
Resteverwertung
Q
Qualität
Mit langen Gurken und blanken Äpfeln preisen Supermärkte oft die gute Qualität ihrer Ware an. Doch kurze Gurken, kleine Äpfel und knollige Möhren schmecken genauso gut wie solche ohne Schönheitsfehler. Achte beim Kauf deswegen weniger aufs Aussehen, sondern eher auf Saisonalität und ökologische Erzeugung.
Qualität
P
Proteinquellen
Proteine nehmen wir auch ohne tierische Produkte wie Eier und Fleisch zu uns. Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Nüsse und Ölsaaten sind gute pflanzliche und damit planetenfreundliche Eiweißlieferanten für deine nachhaltige Ernährung.
Proteinquellen
O
Organisation
Sich planetenfreundlich zu ernähren, hat auch viel mit Organisation zu tun. Wie viel kaufe ich ein? Was koche ich wann? Wie kann ich Reste verwerten? Sich vorher einen Plan zu machen, kann dir helfen, nur das zu konsumieren, was du brauchst – und so Ressourcen und Geld zu sparen. Das gilt auch für die Gastronomie: Große Portionen machen nicht immer glücklich. Denn niemand wirft gerne Essen weg. Achte deswegen bei der Konzeption neuer Rezepte auf Mengen.
Organisation
N
Nachhaltigkeit
Ob ein Produkt nachhaltig ist, hängt von vielen Faktoren ab. Generell gilt: Wenn du auf pflanzliche, saisonale, ökologisch produzierte und unverarbeitete Lebensmittel setzt und Lebensmittelverschwendung vermeidest, tust du in punkto Nachhaltigkeit schon viel.
Nachhaltigkeit
M
Mindesthaltbarkeitsdatum
Lebensmittel sind oft länger haltbar als das Datum auf dem Produkt verspricht. Das MHD ist eine Garantie der Hersteller*innen – ähnlich wie bei einem Fernseher. Und den wirfst du nach Ablauf der Garantiezeit auch nicht einfach weg. Laut einer Studie von Greenpeace sind z. B. Joghurt 26 Tage, Käse 22 Tage oder Eier 70 Tage länger haltbar als angegeben. Schmeiße daher Lebensmittel, die das MHD überschritten haben, nicht einfach weg, sondern sehe, schmecke, rieche, ob sie noch gut sind. Damit sparst du Geld und Ressourcen. Ein Unterschied besteht zu dem Hinweis „zu verbrauchen bis“. Hier solltest du dich an das Datum halten.
Mindesthaltbarkeitsdatum
L
Lieferkette
Ein Lebensmittel ist nur so umweltfreundlich wie seine Lieferkette. Oft ist diese schwer nachzuverfolgen. Bei Produkten mit dem Bio– und Fairtradesiegel kannst du aber sicher sein, dass die Produkte ökologisch erzeugt und Menschen dafür vergleichsweise fair bezahlt wurden.
Lieferkette
K
Kreislaufwirtschaft
Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, dass alle Ressourcen, die für die Herstellung eines Produkts entstehen, in ein System zurückgeführt werden. So wird z. B. Verpackungsmüll zu neuen Verpackungen oder Biomüll zu Energie. Indem du richtig trennst und Abfälle auf ein Minimum reduzierst, kannst du einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten – sowohl zuhause als auch im Restaurant. Dort kannst du außerdem die Verwendung von wiederverwendbaren Verpackungen wie z. B. Bowls zum Mitnehmen anregen und so nicht nur die Umwelt, sondern auch Kundinnen und Kunden glücklich machen.
Kreislaufwirtschaft
J
Jahreszeiten
Wann ein Lebensmittel Saison hat, beeinflusst maßgeblich, wie nachhaltig es ist. Müssen Tomaten z. B. im Winter im beheizten Gewächshaus angebaut werden, verbraucht das viele Ressourcen. Ein Saisonkalender hilft dir zu erkennen, was wann Saison hat. Saisonale Lebensmittel sind außerdem frischer, vitaminhaltiger und auch schmackhafter, denn zwischen Ernte und Verkauf vergeht nur wenig Zeit. Und wenn es doch mal Beeren im Winter sein sollen, dann greife lieber auf tiefgefrorene Produkte zurück oder friere frische Beeren im Sommer selbst ein.
Jahreszeiten
I
Insektenschutz
Ohne Insekten wären in unseren Supermärkten zwei von drei Regalen leer. Denn ein Drittel von allem, was wir essen, ist abhängig von Bestäubung durch Insekten. Allein 4.000 Gemüsesorten in Europa verdanken ihr Dasein unseren summenden Bestäubern. Würde man ihre Arbeitsleistung in Geld umwandeln, so läge ihr wirtschaftlicher Nutzen weltweit bei 265 Milliarden Euro. Landwirtschaft muss deswegen insektenfreundlicher werden – z. B. indem wir Insektizide vermeiden, Monokulturen die Ausnahme werden und wir Blühflächen als Ausgleich anlegen. Durch den Kauf ökologischer Lebensmittel unterstützt du insektenfreundliche Landwirtschaft.
Insektenschutz
H
Herkunft
Was aus der Region kommt, hat kurze Wege zurückgelegt. Oft ist es auch leichter nachzuverfolgen, woher die Lebensmittel kommen, wodurch die Lieferkette transparenter wird. Achte deswegen bei deinem Einkauf auf Hinweise wie „regional“ oder „aus der Region“ oder kaufe direkt bei deinem Bauern oder deiner Bäuerin des Vertrauens. Durch solidarische Landwirtschaft kannst du Landwirte und Landwirtinnen in deiner Region unterstützen.
Herkunft
G
Gesundheit
Eine vollwertig pflanzliche Ernährung kann einige gesundheitliche Vorteile mit sich bringen (z. B. geringeres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes). Doch wie bei jeder anderen Ernährungsform auch, kommt es auf die richtige Zusammensetzung an. Wichtig ist deswegen, dass du dich pflanzenbetont und gesund ernährst. Eine praktische Faustregel: Dein Teller sollte zur Hälfte mit Obst und Gemüse gefüllt sein, zu einem Viertel mit Kohlenhydraten wie Vollkorngetreideprodukten (z. B. Brot, Nudeln oder Reis) oder stärkehaltigen Lebensmitteln (z. B. Kartoffeln oder Süßkartoffeln) und zu einem Viertel mit Eiweißen wie Sojaprodukten (z. B. Tofu), Hülsenfrüchten (z. B. Kichererbsen) oder Kernen, Samen und Nüssen, (z. B. Walnüssen). Ein guter Wegweiser ist außerdem die Planetary Health Diet.
Gesundheit
F
Fleischkonsum
Die Fleischproduktion verbraucht, verglichen mit dem Anbau von Getreide, Obst und Gemüse bis zu zehnmal mehr Energie, Fläche und Wasser und produziert eine große Menge an Treibhausgasen – alleine schon deswegen, dass die gehaltenen Tiere zunächst einmal selbst etwas essen und auch irgendwo leben müssen. Anstatt also Energie zur Produktion von Futtermitteln zu nutzen, ist es viel effizienter, sie direkt für den Anbau von Nahrungsmitteln für den menschlichen Verzehr zu verwenden. Darüber hinaus werden sogenannte „Nutztiere“ oft nicht artgerecht gehalten. Indem du deinen Fleisch- und Fischkonsum reduzierst und die Speisekarte pflanzenbetonter gestaltest, kannst du einen großen Beitrag leisten, um Ressourcen und Treibhausgasemissionen einzusparen.
Fleischkonsum
E
Eisen
Pflanzenbetonter Ernährung wird oft nachgesagt, sie würde nicht genug Eisen liefern – was allerdings nicht stimmt. Samen, Nüsse, Haferflocken, Hirse, Trockenobst, Hülsenfrüchte und grünes Blattgemüse sind z. B. gute Eisenlieferanten, wenn du dich pflanzenbetont ernähren willst.
Eisen
D
Düngemittel
Konventionelles Obst und Gemüse wird mit mineralischen Düngemitteln angebaut. Sie schaden dem Boden, dem Grundwasser und den Lebewesen in der Erde. Indem du Lebensmittel aus ökologischem Anbau kaufst, schützt du so unseren Boden und unsere Insektenwelt. Denn der ökologische Landbau arbeitet mit natürlichen Düngern, die das Bodenleben befördern.
Düngemittel
C
Catering
Nicht nur zuhause und im Restaurant sollte Bio-Qualität, eine überwiegend pflanzliche Speisekarte, Saisonalität, Regionalität, Lebensmittelrettung und Verpackungsvermeidung eine Rolle spielen, sondern auch beim Catering. Indem du auf diese Faktoren achtest, kannst du Veranstaltungen planetenfreundlicher gestalten und außerdem damit Kund*innen nachhaltig beeindrucken.
Catering
B
Bio
Biologische Landwirtschaft zielt darauf ab, einen intakten Boden sowie Artenvielfalt zu schaffen und zu erhalten, statt nur Nährstoffe für Pflanzen bereitzustellen. Für biologisch angebaute Lebensmittel werden zudem in der Regel keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel und keine mineralischen Düngemittel verwendet. Tiere werden außerdem vergleichsweise besser gehalten. Mit dem Kauf von Lebensmitteln mit dem deutschen oder dem europäischen Bio-Siegel trägst du damit aktiv zum Umweltschutz, zur Artenvielfalt und zum Tierwohl bei. Bei Großeinkäufen für die Restaurantküche macht das einen noch größeren Unterschied. Viele Kund*innen freuen sich außerdem über Gerichte in Bio-Qualität.
Bio
A
Ackerbau
Neben Wasserverbrauch und CO2 Produktion misst sich die Nachhaltigkeit eines Lebensmittels unter anderem im Flächenverbrauch. 78 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche weltweit wird für die Erzeugung von Tierfutter und für Tierhaltung verwendet. So benötigt die Produktion von Haferdrinks nur 21 Prozent der Fläche, die für die Herstellung von Kuhmilch gebraucht wird. Mit einer pflanzenbetonten Ernährung sparst du Fläche und damit Ressourcen.
Ackerbau